Veröffentlicht im Dec 2018 von MechLab Engineering ~ 2 min Lesezeit
Ein weiteres erfolgreiches Jahr neigt sich dem Ende und es ist Zeit, einen Blick auf das Geschaffte zu werfen. Hier eine Auswahl unserer Projekte aus dem Jahr 2018, für welche keine Geheimhaltungsvereinbarung geschlossen werden musste und über die man in einer gewissen Oberflächlichkeit berichten kann:
Nach einem Führungskräfte-Impulsvortrag für ein renommiertes Ingenieurbau-Planungsbüro mit dem relativ allgemeinen Titel “Digitalisierung im Baugewerbe”, wurden dieses Jahr ganz konkrete Fragestellungen angegangen. Das Baugewerbe digitalisiert sich mit dem BIM (Building Information Modeling, also dem digitalen Zwilling eines Gebäudes) und es sind erste einheitliche Austauschformate in den Planungs-Tools zu finden. Hier lässt sich ansetzen und mit Hilfe von Computern optimieren. Wir wurden beauftragt, nur mit Hilfe der Grundrissdaten einer Büro-Etage (Wände, Steckdosen, Fenster), die Machbarkeit einer K.I. basierten Layoutplanung für Arbeitsplätze zu untersuchen.
Dieses Jahr entstand der erste funktionsfähige Prototyp einer Plattform zur Vorhersage von Fahrzeug-Kommunikations-Bedingungen. Möchte man in Zukunft hochautomatisiert fahren (lassen), so wird im innerstädtischen Bereich allein das ‘Sehen’ mit Fahrzeug-Sensorik nicht ausreichend sein. Hierfür kommt das ‘Hören’ hinzu. Die Fahrzeuge müssen miteinander und mit Infrastruktur (z.B. Ampeln) kommunizieren. Für Städte, Kommunen und auch Betreiber der Privatwirtschaft ist es wichtig zu wissen, wo sie die Gegenstellen für die Fahrzeugkommunikation installieren sollten, um mit so wenigen Investitionen wie nötig, eine möglichst flächendeckende Abdeckung zu erreichen.
Hierfür entwickeln wir im BMVI Forschungsprojekt CartoX² die Vorhersage-Algorithmen, welche im Backend der CartoX API die Signalstärken voraussagen – für Fahrzeug zu Fahrzeug (Car-2-Car) und auch Fahrzeug zu Infrastruktur (Car-2-Infrastructure) Kommunikation.
Eine weitere spannende Aufgabe erreichte uns als Hilferuf aus den USA. Der Markteintritt stand kurz bevor, doch die Hardware lieferte noch nicht das Optimum. Worum ging es? Automatisches Parkplatz-Management. Sobald ein Fahrzeug auf einem Parkplatz hält, soll die Parkdauer automatisiert abgerechnet werden. Hierfür ist es notwendig, die genaue Parkposition zu kennen, denn es macht in Innenstädten einen Unterschied, ob man am Straßenrand parkt oder 50m weiter in einem Parkhaus.
Das U.S. Startup parkofon lieferte Sensordaten (GPS & IMU) und wir implementierten ein adaptives Extended Kalman-Filter, welches die Trajektorien der Fahrzeuge so verbesserte, dass der angesteuerte Parkplatz in über 95% der Parkvorgängen korrekt detektiert werden konnte, selbst zwischen Häuserschluchten und unter Brücken.
Hierbei wurde auch Hilfestellung zum Sensor-Setup, Hoch-/Tiefpassfilterung der Daten sowie Embedded-C-Implementierung gegeben. Markteintritt erfolgreich: Parkofon is Live in Brooklyn, NYC…
Dipl.-Ing. (FH) Fahrzeugtechnik, Vermessungstechniker, Regionalleiter KI Bundesverband